Knigge Italien

Wenn du gerade dabei bist, deine Reise nach Italien zu planen – sei es ein Städtetrip nach Rom, eine Foodie-Tour durch Bologna oder ein entspannter Strandurlaub an der Amalfiküste – dann solltest du nicht nur Sonnencreme und Kamera einpacken, sondern auch ein bisschen „italienische Etikette“.

Denn Italien ist mehr als Pizza, Pasta und Vino – es ist ein Land der Stilregeln, wo „La Dolce Vita“ auch bedeutet, sich mit Anstand und Eleganz zu bewegen. Hier sind die wichtigsten Knigge-Regeln, mit denen du in Italien garantiert einen guten Eindruck machst:

Blick auf eine Einkaufsstraße, man sieht angeschnitte viele Beinpaare und deren leichte Bekleidung

Knigge-Regeln für deine Italienreise

Bei der Begrüßung in Italien unterscheidet man zwischen zwei Personengruppen: flüchtig Bekannte und gute Bekannte. Flüchtige Bekannte werden in Italien meistens per Handschlag begrüßt. Sie werden mit den Worten Buon Giorno (Guten Tag) oder Buona Sera (Guten Abend).

Bei guten Bekannten fällt die Begrüßung dagegen deutlich freundlicher aus. Vielfach begrüßen sich gute Bekannte mit einem Schulterklopfen oder einem Wangenküsschen (links–rechts).

Bitte beachten Sie, dass das Küsschen nur unter Mann und Frau oder zwischen zwei Frauen üblich ist. Die Begrüßung mit Ciao ist nur unter Jugendlichen üblich oder unter guten Freunden.

Wichtig: In formellen Situationen wird gesiezt („Lei“), beim Duzen („tu“) lieber warten, bis es angeboten wird. Und: Augenkontakt + Lächeln!

Knigge im Restaurant

Beim Betreten eines Restaurants in Italien solltest du darauf warten, dass dir der Kellner einen Tisch zuweist – einfach hinsetzen gilt als unhöflich.
Italiener genießen ihre Mahlzeiten in mehreren Gängen, deshalb ist es üblich, einen kleinen ersten Gang (primi piatti) sowie ein Hauptgericht (secondi piatti) zu bestellen.
Nach dem Essen wird traditionell ein Kaffee serviert – in der Regel ein Espresso. Einen Cappuccino trinkt man in Italien nur zum Frühstück, nie nach einer Mahlzeit.
Was die Rechnung betrifft: In italienischen Restaurants wird üblicherweise eine Rechnung pro Tisch ausgestellt. Es gilt als unhöflich, wenn jeder Gast auf eine getrennte Abrechnung besteht. Stattdessen bezahlt meist eine Person den Gesamtbetrag, der später unkompliziert unter allen aufgeteilt wird.

Do's & Don'ts:

  • Brot nicht in Balsamico tunken – das ist kein Dip.
  • Kein Käse auf Fisch – niemals.
  • Kein Espresso zur Pizza – erst danach!
  • Flip-Flops und Bikinis gehören an den Strand, nicht ins Restaurant oder die Stadt. 

Lesen Sie auch: Wo kann man in Italien essen?

Knigge am Strand

Ein Tag am Strand in Italien klingt nach Entspannung pur – doch in Italien gibt es klare Regeln, die das Strandleben für alle angenehm machen sollen. Bereits 2008 wurde von Strandbetreibern und Behörden ein umfassender Benimmkatalog eingeführt, der für Ordnung und Rücksichtnahme sorgen soll. Hier sind die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Tiere am Strand: Hunde und Katzen dürfen nur an speziell ausgewiesenen Stränden mitgenommen werden.
  • Handy-Lautstärke: Bitte das Handy lautlos stellen oder auf Vibration – laute Klingeltöne stören die Urlaubsruhe.
  • Ballspiele: Spielen mit Bällen ist nur an entsprechend gekennzeichneten Strandabschnitten erlaubt.
  • Musik: Laute Musikboxen sind tabu – Rücksicht auf andere Badegäste ist oberstes Gebot.
  • Rauchen: In Italien ist Rauchen am Strand nicht grundsätzlich verboten, aber viele Regionen und Gemeinden haben Rauchverbote erlassen. Mehr zum Thema unter Rauchen in Italien.
  • Müll: Zigarettenkippen, Verpackungen und sonstiger Abfall müssen beim Verlassen des Strands mitgenommen oder ordnungsgemäß entsorgt werden.
  • Souvenirs: Muscheln, Sand oder Steine gehören an den Strand – das Mitnehmen ist verboten und kann bestraft werden.
  • Platzreservierung: Das „Handtuch-Auslegen“ am frühen Morgen, um sich einen Platz zu sichern, ist gesetzlich untersagt – wer’s trotzdem tut, riskiert ein Bußgeld.

Tipp: Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit saftigem Bußgeld rechnen. Also: Rücksicht nehmen, Regeln beachten – und der Strandtag wird für alle entspannter!

Kleidung

In Italien wird sehr viel Wert auf schicke, elegante und gute Kleidung gelegt. Frauen sollten darauf achten, sich nicht zu freizügig zu kleiden. Shorts und Sandalen, die als die bequemste Urlaubskleidung gelten, sind in Italien äußerst unbeliebt. Aber ein richtiger Fauxpas sind Socken in Sandalen. Dies gilt im jedoch nicht nur für Italien.

  • Kirchen: Schultern & Knie bedecken
  • Keine Badekleidung in Städten
  • Saubere, ordentliche Kleidung ist Pflicht – sogar beim Einkaufen

FKK

Italien ist kein FKK-Fanland. Offiziell ist Nacktbaden nur an wenigen ausgewiesenen Stränden erlaubt. Oben ohne ist ebenfalls nicht überall gern gesehen. Achten Sie auch bei Kleinkindern darauf das diese nicht Nackt herumlaufen.

Gastgeschenke

In Italien ist es inzwischen sehr unüblich als Gastgeschenk Blumen (in ungerader Zahl) mitzubringen. Falls Sie aber doch einen Strauß Blumen mitbringen wollen, kaufen Sie auf keinen Fall Chrysanthemen. Diese gelten in Italien als Blumen der Trauer und werden daher nur auf Friedhöfen eingesetzt.

Üblicher sind in Italien Gastgeschenke in Form einer Flasche Wein oder eines Desserts. In der Weihnachtszeit wird auch gerne einmal der traditionelle Panettone verschenkt.

Achtung: Wenn du Wein schenkst, kann das heißen: „Mein Geschmack ist besser als deiner“. Also lieber bei Blumen bleiben, wenn du unsicher bist.

Rauchen in der Öffentlichkeit

In Restaurants, öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen ist Rauchen verboten. Draußen auf der Terrasse ist es meist erlaubt, aber immer zuerst fragen, vor allem bei Tischgemeinschaften.

Wenn keine Minderjährigen oder Schwangeren im Auto sind, ist Rauchen grundsätzlich erlaubt. Trotzdem ist es nicht empfehlenswert – Zigarettenkippen aus dem Fenster zu werfen, kann z. B. separat bestraft werden (Umweltverschmutzung).

Ausführliche Informationen über das Rauchen in Italien

Autofahren

Autofahren in Italien kann... sagen wir, abenteuerlich sein. Verkehrsregeln existieren, aber werden oft kreativ interpretiert – vor allem in Städten. Wer sich behaupten will, braucht Geduld und Nerven.

Tipp: In ZTL-Zonen (verkehrsberuhigte Innenstädte) darf man nicht einfach reinfahren – sonst hagelt’s saftige Strafzettel.

Wir haben für Sie die wichtigsten Verkehrsregeln sowie das Tempolimit für einen sicheren Urlaub in Italien zusammengestellt.

Pünktlichkeit

Im Geschäftsleben ist Pünktlichkeit Pflicht. Privat? Etwas lockerer. 10 Minuten zu spät zum Abendessen ist fast schon höflich. Nur nicht übertreiben.

Kaffee-Knigge

Cappuccino zum Mittagessen? Tourist! In Italien wird Kaffee meist kurz und schwarz getrunken – der klassische Espresso. Und zwar im Stehen an der Bar.

  • Cappuccino nur vormittags
  • Nach dem Essen: Espresso
  • Kein „to-go“ – Kaffee ist ein soziales Ritual, kein Energie-Shot

Trinkgeld

Das „Coperto“ (Gedeck) ist oft in der Rechnung enthalten. Trotzdem ist ein kleines Trinkgeld bei gutem Service gern gesehen. Wer, wann, wie viel Trinkgeld geben sollte, lesen Sie in unserem ausführlichen Artikel Trinkgeld in Italien.

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