Naturpark Drei Zinnen

Ultimativer Reiseführer für den Naturpark Drei Zinnen in Südtirol. 
Ein weltberühmtes Fotomotiv und Symbol der Dolomiten. 

Blick auf die Berglandschaft vom Naturpark Drei Zinnen, im Vordergrund spiegeln sich die Berge in einem See

Der Naturpark Drei Zinnen (Parco Naturale Tre Cime) liegt in den Sextner Dolomiten im Osten von Südtirol und grenzt an die Region Venetien. Der Park wurde 1981 gegründet, umfasst rund 11.635 Hektar und ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten.

Die markanten Drei Zinnen (2.999 m) sind das Wahrzeichen des Parks und zugleich ein Naturwunder von internationalem Rang. Das Gebiet ist geprägt von schroffen Felsformationen, tief eingeschnittenen Tälern, Hochalmen und glasklaren Gebirgsseen.

Andere Naturparks in Italien.


Sehenswürdigkeiten
im Naturpark Drei Zinnen

Die Drei Zinnen

Die Drei Zinnen – Cima Grande (2.999 m), Cima Ovest (2.973 m) und Cima Piccola (2.857 m) – sind das Herzstück des Naturparks. Diese majestätischen Dolomitengipfel gehören zu den berühmtesten Bergformationen der Welt. Die Nordwände ragen nahezu senkrecht in den Himmel und ziehen jährlich tausende Kletterer und Wanderer an. Die klassische Rundwanderung ab der Auronzo-Hütte führt in ca. 3–4 Stunden einmal um die Zinnen herum und bietet spektakuläre Ausblicke, vor allem vom Paternsattel und der Lange Alm.

  • Fototipp: Das beste Licht gibt es beim Sonnenaufgang auf der Nordseite und beim Sonnenuntergang auf der Südseite.
  • Historie: Die Drei Zinnen markierten einst die Grenze zwischen Italien und Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg.
Cadini di Misurina View point
Cadini di Misurina View point

Cadini-Gruppe

Die Cadini di Misurina bilden eine dramatische, zerklüftete Gebirgsgruppe südlich der Drei Zinnen. Die scharf gezackten Grate und spitzen Türme wirken wie aus einer Fantasiewelt. Besonders beliebt ist der Cadini Viewpoint, ein schmaler Felsvorsprung mit Panorama über das gesamte Cadini-Labyrinth. Der Zugang erfolgt über einen kurzen Abzweig vom Wanderweg zur Auronzo-Hütte.

  • Fototipp: Frühmorgens oder bei leichtem Nebel für mystische Atmosphäre.
  • Wanderung: Der Weg zur Rifugio Fonda Savio führt durch das Herz der Gruppe und ist ideal für Geübte.
Prato Piazza - Platzwiese
Prato Piazza - Platzwiese

Plätzwiese (Prato Piazza)

Die Plätzwiese ist ein weites, sonniges Hochplateau auf etwa 2.000 Metern Höhe, das einen unvergleichlichen Rundblick auf die umliegenden Dolomiten bietet, darunter die Hohe Gaisl und das Cristallo-Massiv. Die Region ist Teil des Naturparks Fanes-Sennes-Prags, aber von der Drei-Zinnen-Region gut erreichbar. Die sanften Almwiesen eignen sich perfekt für entspannte Spaziergänge, Langlauftouren im Winter und als Ausgangspunkt für Bergtouren.

  • Tipp: Sonnenaufgangswanderung zum Strudelkopf (2.307 m) mit Blick auf die Drei Zinnen.
Toblacher See (Toblacher See, Dobbiaco Lake) in Dolomiten, Südtirol, Italien
Lago di Dobbiaco

Toblacher See & Dürrensee

Der Toblacher See (Lago di Dobbiaco) und der Dürrensee (Lago di Landro) sind zwei idyllisch gelegene Bergseen im Höhlensteintal. Sie bieten eine einmalige Spiegelung der Dolomitengipfel im klaren Wasser.

  • Toblacher See: Rundweg (30–45 Min.) mit Info-Tafeln zur Flora, Fauna und Geschichte.
  • Dürrensee: Ideal für Picknick und Fotografie. Aussicht auf den Monte Cristallo.
  • Im Winter: Die zugefrorenen Seen werden oft für Spaziergänge oder Eislaufen genutzt.

Bunker und Relikte aus dem Ersten Weltkrieg

Entlang der alten Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien finden sich im Naturpark viele Überbleibsel aus dem Ersten Weltkrieg. Dazu gehören Schützengräben, Bunker, Stellungen und Gedenkstätten.

  • Monte Paterno: Ein gut ausgebauter Klettersteig führt durch alte Tunnelanlagen.
  • Museum Monte Piana: Open-Air-Museum mit rekonstruierten Stellungen und Informationstafeln.
  • Tipp: Taschenlampe mitnehmen für die historischen Stollen und Galerien.
Überreste eines Militärbunkers aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Hornischegg mit Blick auf die Gipfe
Bunker und Relikte auf dem Hornischegg

Weitere
Naturjuwelen & Aussichtspunkte

Gsellwiesen

Ein versteckter Naturspot nördlich des Fischleintals mit Hochmoorcharakter und außergewöhnlicher Flora. Seltene Orchideenarten blühen hier im Frühsommer.

Zugang: Vom Parkplatz Fischleinbodenhütte in ca. 45 Min. erreichbar.

Innerfeldtal & Dreischusterhütte

Ein oft übersehener Talabschluss mit dramatischem Panorama auf die Dreischusterspitze (3.145 m).

Wanderung: Ab Parkplatz Innerfeldtal ca. 2 Std. bis zur Hütte, ideal für Familien und Fotografen.

Helm & Hahnspielhütte

Panoramaberg mit Seilbahn ab Vierschach. Die Hahnspielhütte bietet großartige Ausblicke auf die Sextner Sonnenuhr – ein Gebirgsmassiv, das als natürliche Uhr dient.


Naturpark Unterkünfte

Dreizinnenhütte mit Bergkulisse
Dreizinnenhütte

Im Naturpark Drei Zinnen gibt es zahlreiche urige Berghütten, die Wanderern als Zwischenstopp oder Übernachtungsmöglichkeit dienen:

  • Dreizinnenhütte (Rifugio Locatelli): Spektakuläre Lage mit Blick auf die Nordwand der Drei Zinnen. Ideal für Sonnenaufgänge und Sternenhimmel.
  • Talschlusshütte im Fischleintal: Gemütliche Unterkunft mit regionaler Küche, perfekt für Familien.
  • Rifugio Fonda Savio: Ausgangspunkt für Wanderungen in die Cadini-Gruppe, rustikal und authentisch.

Hotels & Pensionen

In den umliegenden Ortschaften wie Toblach, Innichen, Sexten und Niederdorf finden sich komfortable Hotels, familiengeführte Pensionen und Ferienwohnungen:


Anreise Naturpark Drei Zinnen

Mit dem Auto zum Naturpark Drei Zinnen

Die bequemste und flexibelste Anreisemöglichkeit ist mit dem eigenen Pkw. Aus Süddeutschland erreicht man den Naturpark in etwa 3,5 bis 5,5 Stunden. Die klassische Route führt über die Autobahn A8/A93 in Richtung Innsbruck, dann über den Brennerpass (A13/A22) nach Italien. Ab der Ausfahrt Brixen/Pustertal folgt man der Staatsstraße SS49 in Richtung Toblach, Innichen oder Sexten, je nachdem, welches Gebiet des Naturparks man ansteuern möchte.

Tipp: Die mautpflichtige Brennerautobahn lässt sich mit einer Videomaut-Vignette zeitsparend passieren.

Parkmöglichkeiten: Zahlreiche Wanderparkplätze sind vorhanden, z. B. an der Auronzohütte (kostenpflichtig, Zufahrt nur mit Reservierung in der Hochsaison) oder im Fischleintal.

Mit dem Flugzeug nach Südtirol

Für eine schnelle Anreise aus entfernteren Regionen Deutschlands kommen mehrere Flughäfen infrage. Die nächstgelegenen internationalen Airports sind:

  • Innsbruck (INN) – ca. 2 Stunden Fahrt
  • Bozen (BZO) – ca. 1,5 Stunden
  • Venedig Marco Polo (VCE) – ca. 2,5 Stunden
  • Verona (VRN) – ca. 3 Stunden

Von dort aus geht es per Mietwagen, Shuttle oder Bahn weiter. In der Hauptsaison bieten einige Hotels auch Flughafentransfers an.

Tipp: Wer klimafreundlich reisen möchte, kann Flug und Zug kombinieren – viele Flughäfen sind gut ans Bahnnetz angebunden.

Mit dem Zug

Eine umweltfreundliche und stressfreie Anreise bietet die Bahn. Aus vielen deutschen Städten (München, Nürnberg, Frankfurt, Stuttgart) bestehen ICE- und EC-Verbindungen über Innsbruck oder Brenner nach Franzensfeste (Fortezza). Von dort geht es mit der Regionalbahn weiter Richtung Innichen (San Candido) oder Toblach (Dobbiaco). Die Züge verkehren regelmäßig und sind gut aufeinander abgestimmt.

Tipp: Wer früh bucht, kann mit dem Sparpreis Europa der Deutschen Bahn besonders günstig reisen.

Mobilität vor Ort: Die Südtiroler Mobilcard oder Holidaypass (oft inklusive in Unterkünften) ermöglicht kostenlose Fahrten mit Bus und Bahn in ganz Südtirol.

Mit dem Fernbus

Günstig, wenn auch etwas zeitintensiver, ist die Anreise mit Fernbussen. Anbieter wie FlixBus oder Itabus fahren regelmäßig von deutschen Großstädten nach Südtirol – z. B. mit Stopps in Brixen, Bozen oder Bruneck. Von dort aus geht es mit dem Zug oder Regionalbus weiter in den Naturpark Drei Zinnen.

Ideal für Backpacker oder Reisende mit kleinerem Budget.

Tipp: In der Hochsaison frühzeitig reservieren – viele Verbindungen sind schnell ausgebucht.


Klima & Beste Reisezeit

Natur erleben im Rhythmus der Jahreszeiten.

Ob du im Sommer auf spektakulären Höhenwegen wandern oder im Winter durch verschneite Täler langlaufen möchtest – der Naturpark Drei Zinnen zeigt sich zu jeder Jahreszeit von seiner besten Seite.

Die Monate Juni bis September locken mit mildem Bergwetter und klarer Sicht für Wanderungen, während die Wintermonate Dezember bis März ideale Bedingungen für Schneesport und stille Naturerlebnisse bieten. Frühling und Herbst eignen sich hervorragend für ruhige Auszeiten abseits der Massen.

Monat Temperatur
(⌀ Tag / Nacht)
Niederschlag Schnee / Wanderbedingungen Empfohlene Aktivitäten
Januar -5 °C / -15 °C Gering Hoch – Schneesicherheit Langlauf, Skitouren, Winterwandern
Februar -3 °C / -12 °C Mittel Sehr gut Wintersport, Schneeschuhwandern
März 2 °C / -8 °C Mittel Abnehmend Winterausklang, ruhige Naturerlebnisse
April 8 °C / 0 °C Hoch Wechselhaft Vorsaison, erste Wanderungen in Tallagen
Mai 14 °C / 5 °C Mittel Teilweise Schneereste Frühjahrswandern, Naturbeobachtung
Juni 18 °C / 8 °C Gering Gut Wandern, Fotografie, Klettern
Juli 21 °C / 10 °C Mittel Sehr gut Bergtouren, Familienurlaub, MTB
August 20 °C / 10 °C Höher (Gewitter möglich) Optimal Hochsaison – Wandern & Naturgenuss
September 15 °C / 7 °C Gering Sehr gut Herbstfarben, klare Sichtverhältnisse
Oktober 9 °C / 3 °C Mittel Zunehmend kühl Spätherbst, Fotografie, ruhige Auszeit
November 2 °C / -4 °C Hoch Früher Schneefall möglich Vorsaison für Winterfans
Dezember -2 °C / -10 °C Gering Schneesaison beginnt Weihnachtsmärkte, Winterwanderungen

Outdoor-Aktivitäten im Naturpark Drei Zinnen  

Der Naturpark ist ein Paradies für Wanderfreunde – von gemütlichen Almspaziergängen bis hin zu hochalpinen Touren.

  • Highlight: Die Drei-Zinnen-Rundwanderung ab der Auronzo-Hütte – in ca. 3–4 Stunden umrundest du eines der bekanntesten Naturdenkmäler Europas.
  • Familienfreundlich: Spaziergänge im Fischleintal oder zur Plätzwiese mit wenig Steigung.
  • Anspruchsvoll: Touren zur Büllelejochhütte, über den Paternsattel oder ins Innerfeldtal.

Die Dolomiten gelten als „Kletter-Mekka“. Besonders die Nordwand der Großen Zinne ist legendär.

  • Für Profis: Alpinkletterrouten an den Drei Zinnen oder der Cadini-Gruppe.
  • Klettersteige: Etwa der Paternkofel-Klettersteig mit historischen Tunneln aus dem 1. Weltkrieg – spektakulär und geschichtsträchtig zugleich.
  • Ausrüstung und Tourenführer gibt es in Sexten und Toblach.

Für MTB-Fans und E-Biker bietet die Region eine Vielzahl an Trails, Forstwegen und Panoramarouten.

  • Leicht & aussichtsreich: Die Route von Toblach zur Plätzwiese.
  • Sportlich: Der Stoneman Trail Dolomiti – 120 km, 4.000 Höhenmeter, echtes Abenteuer!
  • Familienfreundlich: Drau-Radweg von Innichen über Lienz nach Österreich, größtenteils bergab.

Im Winter verwandelt sich die Region in ein Eldorado für Langläufer.

  • Top-Loipen: Fischleintal, Plätzwiese, Sextner Tal – bestens präpariert, landschaftlich einmalig.
  • Verbindung: Anschluss an das Dolomiti-NordicSki-Netzwerk – über 200 km Loipen.

Ideal für Ruhesuchende und Naturgenießer.

  • Empfehlung: Geführte Schneeschuhwanderung zur Silvesteralm oder im Höhlensteintal mit Blick auf die Zinnen.

: Beste Bedingungen bei Neuschnee im Januar/Februar – traumhafte Winterlandschaft garantiert.

Die unberührten Hänge rund um den Naturpark laden zu eindrucksvollen Skitouren ein.

  • Beliebt: Tour durch das Rienztal zur Dreizinnenhütte oder auf den Höhlenstein.
  • Ausrüstung & Guides: In Sexten und Innichen buchbar – bitte Lawinenlage beachten!

Der Naturpark ist ein Hotspot für Landschafts- und Tierfotografen.

  • Motivklassiker: Sonnenauf- oder -untergang an den Drei Zinnen.
  • Wildlife: Gämsen, Murmeltiere, Adler und seltene Alpenblumen in geschützten Zonen.
  • Beste Jahreszeit: Spätsommer & Herbst für klare Sicht und bunte Natur.
  • Toblacher See & Dürrensee: Ideal für eine Abkühlung, Bootstour oder Picknick.
  • Naturbadeplätze: Kleine Buchten, Bergbäche – kristallklares Wasser, eiskalt und erfrischend.

Mutige Abenteurer genießen beim Gleitschirmfliegen vom Helm ein unvergessliches Panorama über die Dolomiten.

  • Tandemflüge: Möglich ab Sexten oder Vierschach, ideal im Frühling und Spätsommer.
  • Alpakawanderungen: Besonders beliebt bei Familien – z. B. bei Toblach buchbar.
  • Reiterhöfe: Bieten Halbtages- und Tagesritte auf ruhigen Almwegen.

Flora, Fauna & Naturschutz im Naturpark Drei Zinnen  

Der Naturpark Drei Zinnen beherbergt eine außergewöhnlich vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, die in dieser Form nur in den Dolomiten vorkommt. Die Kombination aus alpinem, subalpinem und hochmontanem Klima sowie die kalkhaltigen Gesteine der Region schaffen einen Lebensraum von besonderer ökologischer Bedeutung. Nicht ohne Grund wurde das Gebiet Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten.

berühmte drei Gipfel in den Dolomiten an einem sonnigen Tag, Höhlenblick
Drei Zinnen

Naturschutz & Nachhaltigkeit

Der Naturpark Drei Zinnen steht unter strengen Schutzauflagen, um die fragile alpine Umwelt zu erhalten. Das Gebiet ist Teil des Naturparks Sextner Dolomiten, der sich über mehrere Gemeinden erstreckt. Um den sanften Tourismus zu fördern, werden Besucher durch Infozentren, Lehrpfade und gezielte Lenkung auf Wanderwegen über die Sensibilität der alpinen Lebensräume informiert.

Besonders sensibel sind Hochmoore, Alpine Rasen und Karstquellen – Lebensräume, die leicht zerstört werden können. Viele Zonen im Park sind als Ruhebereiche ausgewiesen, die nicht betreten werden dürfen, etwa zur Brutzeit der Vögel oder in der Hochsaison der Wildblumenblüte.

In Zusammenarbeit mit lokalen Bauern werden extensiv bewirtschaftete Almen erhalten, die nicht nur die Kulturlandschaft pflegen, sondern auch wertvolle Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten. Der Einsatz von Pestiziden ist verboten, Weideflächen werden nachhaltig bewirtschaftet.

Besucherhinweis

Um die Natur langfristig zu schützen, gelten bestimmte Regeln:

  • Auf den markierten Wegen bleiben
  • Keine Pflanzen pflücken oder Tiere stören
  • Müll wieder mitnehmen
  • Drohnenflüge sind verboten
  • Hunde bitte an die Leine
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