Warnwestenpflicht in Italien

In Italien ist das Mitführen und Tragen einer Warnweste gesetzlich vorgeschrieben – und zwar nicht nur für den Fahrer, sondern in bestimmten Fällen auch für Mitfahrer. Die wichtigsten Regeln im Überblick:

• Warnwestenpflicht gilt für alle Autofahrer, wenn sie das Fahrzeug außerhalb geschlossener Ortschaften verlassen – z. B. bei einer Panne oder einem Unfall.
• Die Regel betrifft PKW, Wohnmobile, LKW und Busse.
• Auch Motorradfahrer und Rollerfahrer sind verpflichtet, beim Absteigen im Pannenfall eine Warnweste zu tragen.
• Fahrradfahrer und Fußgänger unterliegen keiner Pflicht – dennoch wird das Tragen bei schlechter Sicht empfohlen.

Die Warnweste muss mitgeführt und sofort griffbereit sein – also nicht im Kofferraum, sondern z. B. im Handschuhfach oder unter dem Sitz.

Wer bei einer Kontrolle keine Warnweste im Fahrzeug hat oder diese bei einem Notfall nicht trägt, muss mit einem Bußgeld zwischen 41 und 168 Euro rechnen – je nach Einzelfall sogar mehr.

Besonders streng: Die italienische Polizei kontrolliert häufig auf Autobahnen und an Rastplätzen. Urlauber sollten deshalb unbedingt darauf achten, dass die Weste vorhanden und gut zugänglich ist.

Übersicht über die Bußgelder in Italien.

Nicht jede Weste ist automatisch zulässig. Die Warnweste muss den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen, konkret:

• Norm EN ISO 20471 oder älter: EN 471
• Farbe: Fluoreszierendes Gelb, Orange oder Rot
• Reflektierende Streifen (umlaufend)

Tipp: In Deutschland gekaufte Warnwesten mit EN 20471-Kennzeichnung sind in Italien in der Regel problemlos erlaubt.

Viele Urlauber reisen mit einem Mietwagen durch Italien. Dabei gilt:
Der Fahrer ist verantwortlich, dass sich eine Warnweste im Auto befindet – auch wenn der Vermieter sie nicht bereitstellt.

Unsere Empfehlung:

• Direkt bei der Übernahme prüfen, ob eine Weste vorhanden ist.
• Im Zweifel eine eigene mitbringen – sie kostet nur wenige Euro, kann aber teure Strafen vermeiden

Italien schreibt gesetzlich nur eine Warnweste pro Fahrzeug vor. Doch aufgepasst:
Wenn mehrere Personen das Fahrzeug verlassen (z. B. bei einer Panne mit der Familie), sollte jede Person eine eigene Weste tragen – sonst drohen auch hier Bußgelder.

Empfehlung für Familienreisen:

• Für jeden Mitreisenden (auch Kinder!) eine passende Warnweste dabeihaben.
• Kinderwesten sind in speziellen Größen erhältlich und sollten der EN-Norm entsprechen.

Auch Zweiradfahrer müssen im Notfall eine Warnweste tragen, wenn sie auf Landstraßen oder Autobahnen unterwegs sind. Das betrifft:

• Motorräder
• Motorroller & Mopeds
• E-Scooter (sofern straßenzugelassen)

Die Weste sollte beim Verstauen im Helmfach oder Rucksack immer dabei sein.

Eine Panne oder ein Unfall ist immer stressig – vor allem im Ausland. Um sicher zu bleiben und keine Fehler zu machen, beachte folgende Punkte:

So gehst du vor:

• Warnblinkanlage einschalten
• Warnweste anziehen (noch im Fahrzeug!)
• Warndreieck in 50–100 m Entfernung aufstellen
• Sicherheitsabstand halten
• Notruf 112 wählen (EU-weit gültig)

Es gibt auch Notruf-Apps wie „112 Where Are U“, die deinen Standort automatisch an Rettungsdienste übermitteln – ideal für Urlauber. Weitere Informationen über Notrufnummern in Italien.

Die Zugänglichkeit der Warnweste ist entscheidend. Sie darf nicht im Kofferraum verstaut sein. Besser:

• In der Türablage
• Im Handschuhfach
• Unter dem Sitz des Fahrers

Nur so kann man sie bei einer Panne oder einem Unfall noch im Fahrzeug anlegen – wie gesetzlich gefordert.

Brauche ich eine Warnweste als Fußgänger nach einer Panne?
👉 Ja, sobald du die Fahrbahn betrittst oder dich auf dem Standstreifen bewegst.

Ist eine Fahrrad-Warnweste ausreichend?
👉 Nur wenn sie die EN ISO 20471 erfüllt.

Reicht eine Weste pro Fahrzeug aus?
👉 Gesetzlich ja – aber bei mehreren Personen, die aussteigen, sollten alle eine tragen.